Unser Fürsorge-Konzept

Sorgsam unter einem Dach 

Miteinander Wohnen – Umeinander Kümmern

Wir wollen ein selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Zusammenleben mit vertrauten Menschenverwirklichen, in vertrauter Umgebung bis ins hohe Alter, bis zum Tod. Wir wissen, dass wir dabei mit nachlassenden Kräften, Gebrechlichkeit, Krankheiten und Pflegebedürftigkeit rechnen müssen, dass körperliche, seelische und geistige Einschränkungen auf uns zu kommen können. Diese Vorstellung ist oft mit dem Gefühl der Angst und mit Unsicherheit verbunden. Wie wollen wir damit umgehen?

Unser Ziel ist es, für die Lebensabschnitte, die Pflege und Unterstützung erfordern, gemeinsam verlässliche Strukturen und Absprachen zu finden.
Dies erfordert von uns als Gruppe sich auf einen Prozess des Erkennens der eigenen Wünsche und Grenzen einzulassen.

Es ist nicht leicht sich damit auseinander zu setzen, dass das selbstbestimmte Leben durch verschiedenste Einschränkungen beeinträchtigt werden kann und irgendwann zu Ende geht.

Unser Fürsorgekonzept

Was ist unser gemeinsames Ziel?

Für folgende Lebensbereiche wollen wir uns gegenseitig stützen und stärken. Die Liste dafür ist nicht abgeschlossen. Die Formen der Unterstützung und Hilfestellung sind in jedem Einzelfall neu und konkret zu entwickeln.

Alltagsunterstützung bedeutet für uns, Hilfestellung zu geben beim Einkaufen, Behördengängen, Versicherungsfrage, Arztbesuchen, Hilfe bei der Versorgung der Wohnung und Wäsche.

Soziale Teilhabe bedeutet für uns, Freundschaften und Kontakte zu pflegen, Kneipen – und Restaurantbesuche, am Vereinsleben teilzunehmen, Spaziergänge zu machen und gemeinsam zu verreisen.

Kulturelle Teilhabe bedeutet für uns, den Besuche von Konzerten, Theatern, Kino, Vorlesungen usw. zu ermöglichen.

Für die Pflege wünschen wir uns gute, professionelle Hilfe, in dem wir externe Unterstützungsnetzwerke und professionellen Pflegekräfte einbinden und in ständigem Austausch mit diesen stehen. Unser Ziel hierbei ist es, eine an den Bedürfnissen des Einzelnen orientierte Pflegesituation zu ermöglichen. Pflegeteams, die nach einem beziehungsorientierten Konzept arbeiten, sind uns willkommene Partner.

Demenzbegleitung bedeutet für uns, den Verbleib in den eigenen vier Wänden zu unterstützen.

Sterbebegleitung bedeutet für uns, dass niemand aus unserer Gruppe alleine sterben muss. Dies kann sowohl zu Hause als auch in stationären Unterbringungsformen stattfinden.

Dies bedeutet:

  • dass wir uns regelmäßig in der Gruppe austauschen
  • dass wir uns mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht beschäftigen
  • dass wir unser Wissen regelmäßig aktualisieren und uns weiterbilden
  • dass wir uns auf Beratung und Unterstützung von Fachmenschen einlassen
  • dass wir mit diesem Fürsorgekonzept unsere Angehörigen entlasten
  • dass die Zusammenarbeit mit professionellen Pflegekräften unerlässlich ist

Es wird ein kontinuierlicher Prozess sein, der von allen in der Gruppe die Bereitschaft verlangt, sich immer aufs Neue auch mit schwierigen Fragen auseinanderzusetzen. Wir begeben uns dabei gemeinsam auf unbekanntes Terrain und wissen, dass wir dies mit einem zwar berechtigten, aber auch sehr hohen Anspruch tun.

Das gemeinsame Grundverständnis der Gruppe ist jedoch, dass jede/r nach seinen und ihren Möglichkeiten dazu beitragen möchte, unsere Vorstellungen mit Leben zu füllen.